Ein gängiger Eingriff unter auf Orthopädie spezialisierten Tierärzten – diese Operation hat sich als wirksam erwiesen, um die Mobilität wiederherzustellen und Schmerzen bei Hunden mit einem Riss des vorderen Kreuzbandes (CCL) zu lindern.
Dieser komplexe Eingriff erfordert eine strikte postoperative Rehabilitationsphase, wie ein Fallbeispiel von Dr. Barbara Koller veranschaulicht.
TPLO: Ein chirurgischer Eingriff zur Behandlung von Kreuzbandverletzungen
Die TPLO (Tibial Plateau Leveling Osteotomy) ist ein chirurgischer Eingriff, der bei Hunden durchgeführt wird, um Verletzungen des vorderen Kreuzbandes (CCL – Cranial Cruciate Ligament) zu behandeln – eine häufige Erkrankung, insbesondere bei großen und mittelgroßen Hunderassen wie Labrador, Golden Retriever, Rottweiler und Deutscher Schäferhund.
Das Ziel der TPLO besteht darin, den Winkel der Schienbeinplateaufläche zu verändern, um das Kniegelenk zu stabilisieren, ohne das vordere Kreuzband ersetzen zu müssen. Durch diese Technik werden die Kräfte, die auf das Kniegelenk wirken, reduziert und somit die abnormalen Bewegungen minimiert, die Schmerzen und Instabilität verursachen.
Dieser Eingriff trägt zur Wiederherstellung der funktionellen Stabilität des Kniegelenks bei und beugt einer frühzeitigen Arthrose vor, die infolge solcher Verletzungen entstehen kann.
Bei der Operation wird ein Teil des Schienbeins durchtrennt und in einem neuen Winkel wieder fixiert, um ein Verrutschen des Gelenks zu verhindern. Anschließend folgt eine Rehabilitationsphase mit postoperativer Betreuung, um eine optimale Heilung zu gewährleisten.
Die TPLO eignet sich besonders für junge, aktive oder großwüchsige Hunde.
Postoperatives Follow-up eines TPLO-Falls mit Dr. Barbara Koller
Eine auf Physiotherapie und Rehabilitationsmedizin spezialisierte Tierärztin, Dr. Barbara Koller, praktiziert in Österreich.
Erfahren in der Betreuung und Behandlung von Sporthunden, arbeitete Dr. Koller in Kliniken, die auf Renn-Greyhounds spezialisiert sind. Zudem ist sie Ausbilderin und Dozentin im Bereich der Physiotherapie.
Ausgestattet mit dem dynamischen Ganganalyse-Tool Tendiboots™ Canine, präsentiert sie hier einen klinischen Fall im postoperativen Follow-up einer TPLO-Operation.


Aufnahmen, die 8 Wochen nach der Operation gemacht wurden
Während dieser Analysen konnte Dr. Koller die folgenden Ergebnisse beobachten:
• Die Schrittlänge ist an der rechten Hintergliedmaße im Vergleich zur linken Hintergliedmaße deutlich um mehr als die Hälfte reduziert (7 cm gegenüber 16 cm). Als Kompensation ist die Schrittlänge diagonal an der linken Vordergliedmaße erhöht (25 cm).
• Die maximale vertikale Bodenreaktionskraft (GRF) ist an der rechten Hintergliedmaße nur halb so groß (5,5 N/kg) wie an der linken Hintergliedmaße (11,3 N/kg). Als Kompensation ist die Unterstützung an der linken Vordergliedmaße etwas ausgeprägter als an der rechten Vordergliedmaße.
• Die Dauer des Schrittrhythmus ist deutlich verkürzt (383 ms an der rechten Hintergliedmaße gegenüber 759 ms an der linken Hintergliedmaße). Diagonal dazu wird dies durch eine Verlängerung an der linken Vordergliedmaße (847 ms) im Vergleich zur rechten Vordergliedmaße (762 ms) kompensiert.
• Die Bodenkontaktzeit ist an der rechten Hintergliedmaße mit 45 % deutlich verkürzt im Vergleich zur linken Hintergliedmaße mit 67 %.
Von Dr. Koller angewandter Rehabilitationsplan
• Manuelle Therapie
• Lösung von faszialen Verwachsungen an der Operationsnarbenstelle und im gesamten M. iliopsoas.
• Fokussierte extrakorporale Stoßwellentherapie, zweimal pro Woche (2 Hz, 0,15 mJ/mm²).

Aufnahmen, die 12 Wochen nach der Operation gemacht wurden

Dr. Koller stellt fest, dass die rechte und linke Hintergliedmaße nun das Gewicht symmetrisch tragen. Keine kompensatorischen Bewegungen an den Vordergliedmaßen werden beobachtet.
Erinnerung an die von Tendiboots™ Canine erfassten Parameter

Referenzbericht von Dr. Barbara Koller zu Tendiboots™
„Für mich sind die Tendiboots ein unverzichtbares Werkzeug, um den Besitzern insbesondere die Therapie und den Therapieerfolg zu demonstrieren.
Ich benutze sie gern bei längeren Therapien, damit die Besitzer auch die kleinen Fortschritte in der Therapie objektiv erkennen können.
Es ist nicht immer möglich, eine Verlängerung der Schrittlänge oder einen festeren Stand der Pfote zu erkennen.
Mit den Tendiboots habe ich nun ein Werkzeug, um den Besitzern (und mir selbst) jeden Fortschritt, egal wie klein, objektiv zu zeigen.
Die Tendiboots sind einfach zu bedienen und werden von den Hunden sehr gut angenommen. Für die Besitzer und auch für uns sind sie zu einem unverzichtbaren Instrument in der Behandlung orthopädischer und physiotherapeutischer Fälle geworden.“